Das schnelle Tempo des digitalen Wandels verspricht neue Märkte und Wirtschaftswachstum, fördert aber zugleich eine soziale Spaltung unserer Gesellschaften. Erziehung zum verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Möglichkeiten und neue Rechtssetzungen sind daher dringend nötig.

Zu diesen Ergebnissen kam die Europäischen Tagung des Netzwerks Church Action on Labour and Life (CALL) in Berlin, die vom KWA personell und finanziell gefördert wurde.

Michael Klatt, KWA – Vorsitzender moderierte das abschließende Podium, bei dem Landesbischof Dr. h.c. Markus Dröge aus Berlin und  Protopresbyter Dr. Georgios Basioudis die Chancen und Herausforderungen auch für das kirchliche Leben beschrieben.

Der Tagung vorgeschalten war ein Besuch bei der DB JobService, bei dem die Bemühungen um eine individuelle Begleitung der vom digitalen Wandel betroffenen Mitarbeiter vorgestellt wurden, zugleich aber auch deutlich wurde, welche starken Veränderungen bei Berufsbildern im Transportwesen zu erwarten sind.

Die mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ebenso wie die Referierenden aus ganz Europa, von Serbien bis Großbritannien, von Frankreich bis Finnland.

Im Eingangsreferat stellte Prof. Dr. Irmgard Nübler von der Internationalen Arbeitsorganisation in Genf (ILO), die Chancen dar, die die Automatisierungen bieten, rief aber die Anwesenden auf, sich als zivilgesellschaftliche Kraft für eine soziale Gestaltung des Wandels einzusetzen.

Mikko Peräla aus Finnland berichtete aus seiner Tätigkeit als Internet-Unternehmer, dessen Ziel es ist, den wirtschaftlichen Erfolg mit den Angestellten und den jeweiligen Regionen zu teilen.

Weitere Referenten waren Prof. Dr. Tony Hey, Forscher in Großbritannien, Dr. Martin Beckmann vom DGB, Eugenio Leanza von der Europäischen Investment Bank und Prof. Dr. Torsten Meireis aus Berlin. Der orthodoxe Theologe Prof. Dr. Radu Preda war kurzfristig verhindert und mit einem schriftlichen Beitrag beteiligt. Weitere Referenten aus Finnland (Ville-Veikko Pulkka), Belgien (Prof. Dr. Velerio De Stefano) und Frankreich (Prof. Dr. Frédéric de Coninck) führten bei den Arbeitsgruppen des zweiten Konferenztages in die zu erwartenden und schon vorhandenen Veränderungen des Arbeitsmarktes und des Sozialen Zusammenhalts ein. Theologisch-ethische Fragestellungen wurden in Impulsreferaten von Pfarrer Dr. Kari Latvus (Finnland),  Pfarrerin Karin Uhlmann (KDA) und Pfarrer Albrecht Knoch (KDA) ergänzt.

Das CALL-Netzwerk verbindet europaweit kirchliche Gruppen und Einrichtungen, die im Bereich der Arbeitswelt tätig sind und arbeitet im Rahmen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) mit Sitz in Brüssel.

Das CALL Koordinations-Team wurde bei der Tagung bestätigt, ihm gehören an:

Inga-Lena Arvidson (Schweden), Kari Latvus (Finnland), Alison Smith (England), Antonella Visintin (Italien), Vasileios Meichanetsidis, (Griechenland), Grace Gatibaru (Frankreich), Albrecht Knoch (Deutschland) und Frank-Dieter Fischbach (KEK – Brüssel).

Resolution: Final Conclusion – CEC CALL conference on digitalisation Berlin 2018

Für den Bericht:

Albrecht Knoch, Wirtschafts- und Sozialpfarrer, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt – Prälatur Ulm