Im November liegen mehrere Totengedenktage oder Trauertage.
Es beginnt am 2. November mit Allerseelen, dem Gedenktag der römisch-katholischen Kirche für verstorbene Menschen dieses Glaubens. Der Volkstrauertag am zweitletzten Sonntag vor dem 1. Advent ist ein staatlicher Gedenktag für die Opfer von Krieg und Gewalt. Er wurde als Ehrentag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik eingeführt und im Nationalsozialismus aus ideologischen Gründen in „Heldengedenktag“ umbenannt. Seit den 1950er Jahren wird der Tag in der Bundesrepublik und seit Anfang der 1990er Jahre auch in den neuen Bundesländern wieder als Tag der Trauer begangen. Heute erinnert er grundsätzlich an Opfer von Krieg und Gewalt. Der Totensonntag oder Ewigkeitssonntag am letzten Sonntag vor dem 1. Advent ist ein Gedenktag der evangelischen Kirche, an dem sie an ihre verstorbenen Gläubigen und an ihre Hoffnung, dass sie nun bei Gott geborgen sind, erinnert. Dazu kommt noch der 9. November als Tag der Erinnerung an die nationalsozialistischen Novemberpogrome im Jahr 1938.
Manchen Menschen ist diese Präsenz der Vergänglichkeit zu viel. Aber ich finde es richtig, den Tod nicht völlig aus unserem Gesichtskreis zu verbannen. Wir müssen mit ihm umgehen. Wir gestalten Trauerfeiern, kümmern uns um Menschen, die trauern, und manche unter uns begleiten Menschen beim Sterben. Es gibt den Tod zur Unzeit genauso wie den Tod nach einem erfüllten Leben. Er ist so vielfältig wie das Leben, manchmal rätselhaft und sehr schmerzvoll.
Ein Todesfall im betrieblichen Kontext ist eine äußerst herausfordernde Situation. Dann ist es hilfreich, im Rahmen des Möglichen vorbereitet zu sein. Präventive Überlegungen zum Umgang mit solchen gravierenden Ereignissen können Halt und Struktur geben, trotzdem kein Ereignis dem anderen gleicht. Das setzt voraus, sich mit dem Tod zu beschäftigen. Auch mit dem eigenen. Alles ist ungewiss, nur der Tod ist gewiss, sagt der Kirchenvater Augustinus schon in der Antike. Wer sich damit beschäftigt, hat die Chance, einem belastenden Ereignis nicht völlig hilflos gegenüberzustehen. Dafür ist der November eine Gelegenheit.
Christinnen und Christen können sich im Leben und angesichts des Todes an eine Botschaft über Tag und Stunde hinaus halten, die auf Gottes Ewigkeit verweist. Wir dürfen an eine unzerstörbare Gemeinschaft mit ihm glauben, wie es in der Bibel, in der Offenbarung des Johannes heißt:
„Und ich hörte eine große Stimme vom Thron her sagen:
Siehe, das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein und ihr Gott sein. Und er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei, noch Mühsal wird mehr sein; denn was vorher war, ist vergangen.“
(Kapitel 21, Verse 3 – 4).
In diesem Glauben können wir dem Tod begegnen, im Privaten, wie im Beruflichen.
Ein Beitrag von Frank Waterstraat, Referent der Evangelischen Agentur Arbeit und Wirtschaft, LK Hannovers, frank.waterstraat@evlka.de
Die WORTMELDUNG ALS PDF.
 
					