Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Den Gürtel enger schnallen

Eine persönliche Wahrnehmung an diesem Samstag in einem Supermarkt, erlebt vor den vollen Regalen: Eine Mutter sagt zu ihrem Sohn: „Wir kaufen nichts. Wir müssen die nächsten Sonderangebote abwarten. Es ist alles so teuer, nicht zu bezahlen“.

Leider habe ich nicht das Gespräch gesucht. Ich habe mich weggeduckt, Solidarität und Empathie vermissen lassen. Meine Mutmaßungen: Eine ganz normale Familie, mit Eigenheim, das noch abzubezahlen ist, oder einer teuren Mietwohnung und großer Angst vor den kommenden Nebenkostenzahlungen.

Die Frage, wie man die Kostenlawine an Energie und Lebenshaltung noch bezahlen kann, treibt viele um. Wirtschaftsminister Habeck räumte bei der diesjährigen Handwerksmesse ein: „Es kommen noch enorme Preiserhöhungen auf uns zu. Gerade im Herbst steigt die Teuerung. Über 50 Prozent der Bevölkerung kommen in eine Situation, in der sie weniger verdienen, als sie ausgeben.“

Jeder weiß, dass die aktuellen Entlastungspakete die wirtschaftliche Kettenreaktion mit einschneidenden existenziellen Folgen nicht aufhalten können. In der aktuellen Situation kommen bereits Menschen mit gesichertem und gutem Einkommen an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. Menschen, die bereits bisher nur über ein prekäres Budget verfügt haben, rutschen in die tiefe Armut.

Was gibt uns Orientierung, was gibt uns Halt, was stärkt Solidarität und Gemeinschaft? Hier hilft der Blick in Psalmen mit Geschichten und Gebeten, Dialoge zwischen Gott und Mensch, gerade in schwierigen, ja haltlosen Situationen.

Ich lege Ihnen den Psalm 107 in der Gesamtheit ans Herz, auch wenn ich nur die ersten und die letzten Verse zitiere: „Dankt dem Herrn, denn er ist gut! Ja, für immer bleibt seine Güte bestehen. So sollen die sprechen, die der Herr befreit hat. Er befreite sie aus Gewalt und Unterdrückung…Die Besitzlosen aber beschützte er vor dem Elend und ließ ihre Familien wachsen wie eine Herde. Die Aufrechten sollen es sehen und sich freuen. Aber alle, die voller Bosheit sind, halten den Mund.“

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Klaus Hubert, afa und kda Bayern

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/