„Mir geht die Arbeit leicht von der Hand“, sagt Manfred* (69) und das, obwohl er schon nach der achten Klasse angefangen hat zu arbeiten, 47 Jahre berufstätig war und in der Rente noch zwei Jobs macht. Als Inhaber einer KFZ-Werkstatt mit Doppelgarage ist der gelernte KFZ-Mechanikermeister weiter selbständig tätig und dazu an zwei Tagen in der Woche auf Minijob-Basis als Hausmeister bei der Diakonie beschäftigt. Vielseitig ist das Stichwort, das einem einfällt, wenn Manfred erzählt, denn er will auch, dass Familie und Freizeit nicht zu kurz kommen. Er möchte mit seinen fünf Enkelkindern Zeit verbringen, mal Urlaub machen mit seiner Frau und sich außerdem als Suchtkrankenhelfer und Vorstand im Gartenbauverein engagieren.

Aus drei Motoren einen machen – kein Problem

Mit 14 Jahren hat Manfred Universal-Fräser in der Industrie gelernt, war danach etliche Jahre beim Bundesgrenzschutz, um anschließend eine Lehre als KFZ-Mechaniker zu machen. „Ich habe als Meister in der Industrie viel in der Werkstatt mitgearbeitet“, berichtet er. Dabei hat er jede Menge Erfahrung in der Metall-Verarbeitung gesammelt und viele Lehrgänge absolviert: Motoren und Getriebe überholen, Autogas- und Erdgas-Überprüfungen machen. Schon während dieser Zeit hat er sich nebenher selbständig gemacht und ist es auch heute noch. „Wenn das eigene Auto kaputt ist, kann ich es selber reparieren. Die Teile hole ich mir direkt vom Hersteller. Ich weiß genau, was ich brauche“, freut er sich. „Aus drei Motoren einen machen – für mich kein Problem“, sagt Manfred, der als Hobby ein Fiat Cabrio von 1996 hegt und pflegt.

Auch wenn er sagt: „Früher hätte ich nie gedacht, dass ich in der Rente noch arbeite. Ehrenamtlich vielleicht, aber nicht so wie jetzt“, hat Manfred noch einen weiteren Job als Hausmeister bei der Diakonie. Hier geht es um Böden verlegen, Ständerwände aufbauen, Außen- und Innenputz auftragen. Er traut sich an viele handwerklichen Arbeiten ran. „Da ist mal ein Schlüssel abgebrochen oder ein Schrank aufzubauen oder eine Tischplatte auszubessern“, beschreibt Manfred sein Tätigkeitsprofil. Dabei arbeitet er höchstens zwei bis vier Stunden an zwei Tagen in der Woche, denn „ich schaue, dass genügend Freizeit da ist, nicht nur Arbeit“, betont der Allrounder. Auf die Frage, warum er noch erwerbstätig ist, antwortet er: „Aus Spaß an der Freud’“. Solange er noch gesund ist, gibt er auch gerne seine Erfahrungen weiter und die Arbeit hält ihn körperlich und geistig fit.

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Hanna Kaltenhäuser

Wissenschaftliche Referentin
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt
der Evang.-Luth. Kirche in Bayern

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