Deutschland ist raus. Es war schwerer gestern Abend nicht mal kurz zu schauen, wie es ausgeht. Um 23 Uhr habe ich dann beim Einschlafen „zufällig“ die Nachrichten gehört. Trotz Sieg eine Niederlage. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht traurig bin. Das Gefühl für die WM ist mir seit Kindheitsbeinen doch tiefer eingegraben. Jetzt müsse man analysieren und Konsequenzen ziehen, so Hansi Flick nach dem Aus. Das klingt nach etwas „ein Häufchen Elend“.
Das Bild zeigt rechts ein spanischen Trauertuch, auf den Boden geworfen. Für mich wirkt es wie ein Haufen Asche. Verbranntes. Advent bleibt Bußzeit. Nachdenken über Schiefgelaufenes. Links im Bild, durch eine Schnur verbunden, eine Segnungsszene, nackt die eine Frau, nicht (wie viel zu oft) voyeuristisch, sondern: So kommen wir auf die Welt und so gehen wir. Nackt. Entblößt. Offenbar. Das wird viel Arbeit für die Fußballfans, für die Boykotteure und v.a. für Hans Flick: Trauern, analysieren, korrigieren, Konsequenzen ziehen, wieder aufbauen. Allerspätestens bis 2024 die EM im eigenen Land stattfindet. Die WM geht derweilen weiter ohne uns. Wie 2018. Ein Déjà-vu. Es wird wieder viel Arbeit für den Deutschen Fußball. Aber sicher weit weniger Arbeit als für die Menschen, die die Stadien in Katar gebaut haben, oder für uns alle, wenn wir wirklich endlich ganz gegen den Klimawandel anarbeiten. Ich orakele: Erst wenn wir nackt sind und das Trauertuch gefallen ist, wenn wir Buße tun für Schändung von Mensch und Planet werden wir auf der linken Bildseite knieend sichtbar werden.
Julia Krahne: Benedzione e Colpa, 2010, Entnommen: www.bildimpuls.de
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Pfr. Jochen Kunath KDA Baden. www.gottistarbeit.de
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