Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Das Trojanische Pferd der Sachlichkeit

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Sage, in der erzählt wird, wie die Griechen die Stadt Troja eroberten. Sie bauten ein großes hölzernes Pferd, stellten es vor den Eingang der bis dato uneinnehmbaren Stadt und täuschten ihren Abzug vor. Die Trojaner, gierig oder neugierig, kassierten dieses Pferd ein. Sie ahnten jedoch nicht, was sie sich dabei an Land gezogen hatten. Denn im Bauch des Pferdes lauerten bis an die Zähne bewaffnete Feinde. Diese schlugen mitten in der Nacht zu. Das Ende von Troja war besiegelt.

Von „Trojanischen Pferden“ oder „Trojanern“ spricht man bis heute dann, wenn in etwas, was als schön, hilfreich oder gut erscheint, eine zerstörerische Gefahr verborgen ist. Dieses Bild verwendet auch der Kommunikationspsychologe Schulz von Thun, um etwas zu illustrieren, was im Arbeitsleben tagtäglich geschieht. Er nennt es „das Trojanische Pferd der Sachlichkeit“.

Das Arbeitsleben gilt gemeinhin als Sphäre der Sachlichkeit, der Nüchternheit, der Aufgabenerledigung. Ist sie ja auch, aber eben nicht nur. Wo Menschen sind, da menschelt’s. Und wo es menschelt, geht es nie nur um die Sache. Dieses Menscheln gehört übrigens von Anbeginn zum Menschsein. Denn Gott schuf den Menschen nicht als alleinigen Sachverwalter, sondern zu zweit, im Team (Genesis 1,27). Selbst Adam und Eva hatten sich schon zu arrangieren.

Die emotionale und soziale Dimension spielen daher auch im Arbeitsleben immer eine Rolle: ob man sich eben „riechen kann“ oder nicht, ob das Gegenüber einem schon mal „auf den Schlips getreten“ ist oder „schöne Augen gemacht“ hat, ob einer mit seinem Anliegen „auf die Nerven geht“ oder „den Nerv getroffen“ hat, einem „in den Ohren liegt“ oder „etwas eingeflüstert“ hat – und welches „An-Sehen“ der andere genießt „(„Silberrücken“, „Herdentier“ oder „Sündenbock“).

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Pfarrer Peter Lysy, stellvertretender Leiter kda Bayern

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/

 

Prof. apl. Dr. Johannes Rehm
Pfarrer, Leiter KDA Bayern

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