Das ewige Rad der Lücken

 Bald wird der Internationale Frauentag gefeiert. Am 8. März jährt sich zum 102. Mal der Kampftag für die Gleichberechtigung der Frau. 

In vielen Städten gibt es Aktionen, in Berlin ist der 8. März ein gesetzlicher Feiertag und nun auch in Mecklenburg-Vorpommern. Doch wie steht es tatsächlich um die Gleichstellung der Frauen in Deutschland? 

Statistische Daten verraten, dass Frauen durchschnittlich 18 % weniger verdienen als Männer – oft zurückgeführt auf die Berufswahl und auf das Teilzeitphänomen.1 Rechnen wir jedoch diese Gründe heraus, verdienen Frauen bei gleicher Qualifikation, Erwerbsbiografie sowie Arbeit immer noch durchschnittlich 7 % weniger (bereinigter Gender Pay Gap). Und dies ist nicht die einzige „Lücke“, die aufklafft: Weiterhin verankert sind traditionelle Rollenbilder, die für eine ungleiche Verteilung von Care-Arbeit (Haushalt, Kinderbetreuung, Pflege, Ehrenamt) sorgen, kurz: Gender Care Gap. Für Frauen bringt dies Nachteile mit sich – wie die erhöhte finanzielle Abhängigkeit vom Mann im Jetzt und auch im Alter, wenn es um Alterssicherung (Gender Pension Gap) oder die gesamten Erwerbseinkommen geht (Gender Lifetime Earnings Gap).2 Altersarmut ist seit längerem auf dem Tableau, doch

 strukturelle Reformen lassen auf sich warten. Prekäre Beschäftigungen verhindern eine finanzielle Gleichstellung. Neben der ökonomischen Benachteiligung sind Frauen auch immer noch mit Gewalt konfrontiert: in 80,3 % der erfassten Fälle von Gewalt in der Partnerschaft sind Frauen die Betroffenen. Etwa jeden Tag im Jahr findet ein Tötungsversuch in Deutschland statt, jeden 3. Tag stirbt eine Frau durch partnerschaftliche Gewalt.3 Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hat insb. während der Corona-Lockdowns einen erhöhten Beratungsbedarf verzeichnet.

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Die März-Wortmeldung als PDF.

Autorin: Johanna Teubner. Sie ist Bildungskoordinatorin und Geschäftsstellenleiterin bei Arbeit und Leben Niedersachsen am Standort Osnabrück, Mail johanna.teubner@aul-nds.de

 

Laura Odile Bekierman
Referentin
Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt

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Telefon: 0511 1241 672

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