Jahrestagung von Kirche und Handwerk im rumänischen Siebenbürgen | Pressemitteilung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks ZDH

Nachwuchsgewinnung, Fachkräftesicherung, Bildungsinitiativen: Diese Themen zogen sich wie ein roter Faden durch das Programm der diesjährigen Jahrestagung des Zentralen Besprechungskreises Kirche-Handwerk vom 21. bis zum 24. Mai im rumänischen Sibiu. Bewusst wurde diesmal Siebenbürgen als Tagungsort für das seit mehr als 50 Jahren stattfindende Treffen von Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche mit Vertretern des Handwerks ausgewählt, um vor Ort einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Kirche gemeinsam mit lokalen, regionalen, aber auch internationalen Handwerkern am Erhalt des einzigartigen kulturellen Erbes in Siebenbürgen arbeiten, und welche Bedeutung die hohen Standards der dualen und der handwerklichen Ausbildung insgesamt dabei haben. Bis zu 850 Jahre alte Malereien schlummern in Siebenbür-gen unter dicken Farbschichten in vom Verfall bedrohten Kirchenburgen. 

 „Hier zeigt sich ganz konkret das gelebte Selbstverständnis des Handwerks, nicht nur „Wirtschaftsmacht von nebenan“, sondern immer auch Gesellschaftsgruppe zu sein“, sagt Karl-Sebastian Schulte, Vorsitzender des Besprechungskreises und Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und betont: „Zukunft braucht Vergangenheit. Handwerksberufe sind elementar für die Daseinsvorsorge, für die Siche-rung der zentralen Infrastruktur und für die Klimawende, aber eben auch für den Wiederaufbau und den Erhalt unserer kulturellen Güter.“

Die Mitglieder des Besprechungskreises konnten sich bei der Reise davon überzeugen, wie Handwerkerinnen und Handwerker aus Deutschland dazu beitragen, das kulturelle Erbe Rumäniens zu sichern. In der Handwerker Schule Martinsdorf e.V., einer Kirchenburg aus dem 12. Jahrhundert, arbeiten bereits seit 2013 deutsche Azubis aus verschiedenen Gewerken an der Restauration des historischen Gebäudes. Anfangs starteten die Arbeiten auf dieser Baustelle als Ergebnis einer Initiative unter anderen der Bauinnung sowie der Maler- und Lackiererinnung München. Seit 2019 ist dies ein „Erasmus +“-Projekt der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Mehrmals im Jahr treffen sich hier Vertreter verschiedener Gewerke. Sie sammeln Erfahrungen mit historischen Materialien und Techniken und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die kultur-geschichtliche Aufarbeitung des Landes. 

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Foto: ZDH / Anne Dohle

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