Halbzeit-Andacht: Selbstfürsorge

Halbzeit! Die Mittwochsandacht.

Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern lädt der KDA-Bayern jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Diese Woche:

Selbstfürsorge. Mittwochsandacht

Zwischen ein- und viermal schauen Menschen am Tag in den Spiegel. Und Sie? Haben Sie heute schon in den Spiegel geschaut?

Wer in den Spiegel schaut, sieht sich selbst und ist je nach Tageszeit und Verfassung mehr oder weniger zufrieden mit dem, was er dort erblickt. Der Spiegel hilft, das eine oder andere an der Frisur, im Gesicht oder an der Kleidung zu richten. Im Märchen steht der Spiegel oft in Verbindung mit Wahrheit und Selbsterkenntnis. Der Spiegel als Tor zum Inneren des Menschen, zur ganzheitlichen Erkenntnis. So etwas gibt es allerdings nur im Märchen. Wenn wir uns jedoch im übertragenen Sinn selbst den Spiegel vorhalten, kann das sehr hilfreich sein. Um gut für mich selbst und andere sorgen zu können, brauche ich einen Zugang zu mir und meinen Bedürfnissen. Ich muss mich selbst wahrnehmen – das ist die Basis für Selbstfürsorge.

Manche verbinden mit Selbstfürsorge etwas Negatives. Dabei hat sie nichts mit Egoismus, Selbstherrlichkeit oder Rücksichtslosigkeit zu tun.

Bei der Selbstfürsorge geht es zwar um mich selbst, aber auch um mein soziales Umfeld. Denn wer gut für sich selbst sorgen kann, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern auch seinen Mitmenschen. Erschöpfung im Beruf und im Privatleben steht nicht selten in Zusammenhang mit mangelnder Selbstfürsorge.

Gerade wenn Arbeit, Haushalt, Familie und vielleicht auch noch eine Pflegesituation unter einen „Hut“ gebracht werden müssen, ist die Sorge um sich selbst besonders wichtig. Immer wieder über die eigenen Grenzen zu gehen, ohne auf sich selbst zu achten, schadet nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern langfristig auch dem gesamten System, in dem man sich bewegt.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

heißt es in der Bibel. Nach der Gottesliebe ist dies für Jesus das zweithöchste Gebot. Auch Jesus zog sich zurück – zum Beten, Ausruhen und Krafttanken. Wie Dankbarkeit und Achtsamkeit ist Selbstfürsorge ein wichtiger Aspekt christlichen Lebens.

Selbstfürsorge lohnt sich privat wie beruflich und schafft eine Win-Win-Situation. Anregungen zur praktischen Selbstfürsorge gibt es viele: Krankenkassen bieten Informationen, es gibt Kurse und viele Bücher. Doch auch hier gilt, wie bei vielem im Leben: besser sofort und in kleinen Schritten beginnen, als irgendwann mit dem „großen Gesamtpaket“ starten zu wollen und sich dazwischen mit Konjunktiven wie „könnte, würde, sollte“ selbst zu vertrösten.

Ein Beitrag von: Roland Hacker, Referent der Fachstelle Kirche und Handwerk im kda Bayern, 

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Beitragsbild: CanvaPro_kwa