Halbzeit-Andacht: Prüft aber alles und behaltet das Gute

Halbzeit! Die Mittwochsandacht.

Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern lädt der KDA-Bayern jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Diese Woche:

Prüft aber alles und behaltet das Gute

„Prüft aber alles und behaltet das Gute.“ Dieser Satz könnte von einem Chef stammen, der seinen Mitarbeitenden mitteilt, was sie beim Wareneinkauf zu berücksichtigen haben. Er könnte von einer Küchenmeisterin stammen, die ihren Lehrlingen aufträgt, was sie beim Gemüseputzen zu beachten haben. Er könnte von einem Portfoliomanager stammen, der seinem Team sagt, was bei der Zusammenstellung eines Fonds zu beachten ist. Er könnte auch von einer Vorarbeiterin stammen, die ihren Mitarbeitenden mitteilt, wie sie den Produktausschuss, der übers Band läuft, identifizieren.

In der Arbeitswelt wird in der Regel nach dem Guten, wenn nicht nach dem Besten gestrebt: die besten Produkte, die besten Prozesse, die besten Mitarbeitenden, die beste Qualität, der beste Kundenservice. „Das Gute“, ja, „das Beste“ sichert den Erfolg im Wettbewerb, ist ein Ausweis von Qualität und Exzellenz, befriedigt das Kundenbedürfnis optimal. „Das Gute“, wenn es zum „Besten“ mutiert, hat auch seine Schattenseite. Denn „das Beste“ von heute ist morgen vielleicht nur Mittelmaß. Das Streben nach dem Guten, nach dem Besten hört nie auf.

„Prüft aber alles und behaltet das Gute.“ Die Jahreslosung aus dem 1.Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher redet nicht diesem Streben nach endloser Optimierung das Wort. Sie spricht von einer anderen Güte, auf die wir uns verlassen mögen. Das Gute, das es zu behalten gilt, ist das Gute, in welchem Gottes Güte für uns erfahrbar wird. „Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und behaltet das Gute.“ In diesem Zusammenhang spricht der Apostel. Und meint mit der prophetischen Rede eine Rede, die von Gott und seiner Güte zeugt. Dass Propheten oft frommes Zeug sagen, aber dabei nicht Zeugen der Güte Gottes sind, darauf weist der Apostel mit seinen beiden kurzen Sätzen hin. Es gilt zu prüfen, ob prophetische Rede auch gute Gottesrede ist.

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Ein Beitrag von: Pfarrer Peter Lysy, Leiter kda Bayern

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Beitragsbild: CanvaPro_kwa