Für die spätere Rente sind in Deutschland immer noch die Höhe des Erwerbseinkommens und die Jahre der Beschäftigung von Bedeutung.
Um die negativen Auswirkungen der Teilzeitfalle auf die Altersvorsorge zu mindern, kann Folgendes helfen: Schnell zur Vollzeitarbeit zurückkehren, möglichst keine Auszeiten nehmen, die Karriere vorantreiben und auf jeden Fall privat zusätzlich für das Alter vorsorgen, damit keine Altersarmut entsteht. Doch das ignoriert die Realität vieler Teilzeitbeschäftigter, vor allem Frauen.
Fast jede zweite sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frau arbeitet in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch Gender-Pension-Gap genannt, bei 27,1 %. Die Alterseinkünfte von Frauen waren demnach durchschnittlich mehr als ein Viertel niedriger als die von Männern. Die Frauen kamen im Schnitt auf 832 Euro Rente im Monat, Männer auf 1373 Euro (2022).
Hauptursache der geringen Rentenansprüche von Frauen liegt darin begründet, dass diese wegen der Übernahme des Großteils der Care-Arbeit sehr häufig in Teilzeit arbeiten und längere Auszeiten nehmen. Diese individuellen Formen von Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich erhöhen das Armutsrisiko im Alter. Aufgrund ihres geringeren Einkommens gilt in Deutschland gut jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet.
Vermeiden ließe sich das durch eine kurze Vollzeit um die 30 Wochenstunden mit vollem Lohnausgleich als neue Normalarbeitszeit für alle. Sie würde Männern mehr Beteiligung an der Care-Arbeit und Frauen eine Aufstockung der Erwerbsarbeit auf ein auskömmliches Maß mit entsprechend höheren Rentenansprüchen ermöglichen.
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_N016_12_63.html