Bayern bekommt den schwächsten Sonntagsschutz in Deutschland

Pressemitteilung 

21.01.2025 

„Bayern bekommt den schwächsten Sonntagsschutz in Deutschland“ 

kda-Leiter Peter Lysy fordert grundlegende Änderungen am geplanten bayerischen Ladenschlussgesetz 

MÜNCHEN. Am gestrigen 20.01.2025 endete das Anhörungsverfahren zum Ladenschluss. Als kda-Leiter und Mitglied der bayerischen Sonntagsallianz kritisiert Peter Lysy den vorliegenden Gesetzentwurf, der die Feiertagsruhe in Teilen des bayerischen Einzelhandels faktisch aufheben wird, wenn es nicht noch zu wesentlichen Änderungen kommt. 

„Der Sonntag war in Bayern früher heilig. In den Ladenschlussplänen der Staatsregierung ist das nicht mehr zu erkennen“, sagte der evangelische Pfarrer vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt. 

Die so genannten „Personallosen Kleinstsupermärkte“, die künftig an 365 Tagen im Jahr öffnen dürften, würden Sonntagsshopping zu einer neuen Normalität machen. „Hier geht es nicht nur um ein paar kleine Geschäfte auf dem Land“, so Lysy. „Diese Supermärkte werden sich überall ausbreiten. Jeder Rewe- oder Edeka-Markt in Bayern kann nach dem Gesetzentwurf künftig einen Teil seiner Ladenfläche sonntags öffnen. Das wird den Charakter der Sonn- und Feiertage empfindlich verändern.“ Die Staatsregierung betreibe zudem Augenwischerei, wenn sie behaupte, diese Geschäfte seien personallos. In der Praxis sehe man, dass die begehbaren Märkte mit ihren oft weit über tausend Produkten auch sonntags betreut, aufgeräumt, überwacht und gereinigt würden. Das kontrolliere niemand. 

Eine weitere Abkehr vom Sonntagsschutz liege laut Lysy in der Neuregelung verkaufsoffener Sonntage, für die künftig nicht mehr begründet, sondern nur noch „vermutet“ werden müsse, dass sie verfassungskonform seien. Ebenso einschneidend sei die neue Ausflugsortregelung, nach der sich praktisch jede Gemeinde in Bayern selbst zum Ausflugsort erklären könne und bestimmte Warensortimente an 40 Sonntagen im Jahr für den Verkauf freigeben dürfe. 

„Wenn das Gesetz so durchgeht, bekommt Bayern den schwächsten Sonntagsschutz in ganz Deutschland“, sagte kda-Leiter Lysy und forderte die Rücknahme der entsprechenden Gesetzesartikel, um die Sonntagsruhe als Zeit der Familie, der Erholung und der geistlichen Einkehr zu bewahren. Auch die im Gesetzentwurf vorgesehenen bis zu zwölf Shoppingnächte pro Jahr lehnt der kda als beschäftigten- und familienfeindlich ab. 

Ausführliche Stellungnahme des kda Bayern: 

Bewertung-Ladenschlussgesetzentwurf_kda-Bayern_21.01.2025.pdf 

Ansprechpartnerin: Lisa Schürmann | schuermann@kda-bayern.de | 0911 43 100 208 

Über den kda Bayern: Der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (kda Bayern) hat den Auftrag, in seiner Kirche die Wahrnehmung für arbeitsweltliche Zusammenhänge zu schärfen und in der Wirtschafts- und Arbeitswelt die Kirche zu vertreten. https://kda-bayern.de/