Grundsätzlich hat die Verkürzung von Arbeitszeit, insbesondere in klimaschädlichen Industrien wie Stahl, Aluminium, Automobil, Zement, starke Nachhaltigkeitseffekte. So verweist bspw. die Studie „The ecological limits of work / Die ökologischen Grenzen der Arbeit“ von Philipp Frey (in Steinrücke/Zimpelmann: Weniger Arbeiten, mehr Leben, 2024) darauf, dass in den hochindustrialisierten Gesellschaften nur noch um die 10 Stunden pro Woche gearbeitet werden dürfte, wenn das Klimaziel von 1,5 °C Erderwärmung eingehalten werden soll.
Kürzere Arbeitszeiten sind eine Voraussetzung dafür, einen nachhaltigen Lebensstil mit Recyceln und Reparieren statt Wegwerfen, mit Teilen und teilweisem Selbstanbau und mit viel mehr Sorgearbeit für Mensch und Natur praktizieren zu können. Der Vordenker der Postwachstumsbewegung, Nico Paech, plädiert deshalb auch für eine 20-Stunden-Woche („Vom Mythos des verdienten Wohlstands zu einer anderen Arbeit“ in Steinrücke/Zimpelmann 2024).
In Betrieben, die Arbeitszeitverkürzung mit der Einführung einer 4-Tage-Woche einhergehen lassen, bleibt aktuell schon ab Freitag die Werkhalle, das Büro oder ein Trakt ungeheizt, weniger geheizt, belüftet oder klimatisiert. Das kann im optimalen Fall eine Einsparung der Energiekosten um 20 % für die Betriebe bedeuten.
Nicht nur das Heizen, Belüften oder Klimatisieren von Arbeitsplätzen, sondern auch bei der Vorhaltung von Maschinen und Produktionsanlagen kann damit gespart werden. Es kommt dabei darauf an, ob die stehende Maschine, die bekanntlich kein Geld verdient, vielleicht mit einer guten Planung nur zu besseren Zeiten steht.
Nachhaltig sind auch Effekte, die Arbeitnehmer:innen durch Arbeitszeitverkürzung erzielen. Wer, wie die an anderer Stelle schon aufgeführten Studien belegen, durch kürzere Arbeitszeit gesünder bleibt, hat nicht nur nachhaltig selber etwas davon, sondern belastet das Gesundheitssystem weniger und erfreut seinen/ihren Arbeitgebenden durch geringe Fehlzeiten.