Prekäre Arbeit bezeichnet Beschäftigungsverhältnisse, die durch Unsicherheit, Instabilität und unzureichende soziale Absicherung gekennzeichnet sind. Diese Form der Arbeit ist oft temporär, befristet oder in Form von Teilzeitarbeit organisiert und bietet den Beschäftigten nur begrenzte Rechte und Schutz. Prekäre Arbeitsverhältnisse sind häufig in Branchen zu finden, die von niedrigen Löhnen, unregelmäßigen Arbeitszeiten und einem Mangel an sozialer Absicherung geprägt sind, wie beispielsweise in der Gastronomie, in der Paket-Branche, der Fleischindustrie oder in der Pflege.
Ein zentrales Merkmal prekärer Arbeit ist die Unsicherheit, die mit ihr einhergeht. Viele Beschäftigte haben keine langfristige Perspektive und sind ständig in der Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Dies führt nicht nur zu finanziellen Sorgen, sondern auch zu psychischen Belastungen. Zudem sind prekär Beschäftigte oft von sozialen Leistungen wie Krankenversicherung, Rentenansprüchen oder Arbeitslosengeld ausgeschlossen oder erhalten nur eingeschränkten Zugang dazu.
Die Ursachen für prekäre Arbeit sind vielfältig. Globalisierung, technologische Veränderungen und der Druck auf Unternehmen, Kosten zu senken, haben dazu geführt, dass viele Arbeitgeber*innen auf flexible Arbeitsmodelle setzen. Dazu kommen Unternehmen die durch geringere Lohnkosten, höhere Gewinne erzielen wollen. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitnehmer*innen, sondern auch auf die Gesellschaft insgesamt, da prekäre Arbeit oft mit einer erhöhten sozialen Ungleichheit und einem Rückgang der Lebensqualität einhergeht.
Um prekäre Arbeit zu bekämpfen, sind politische Maßnahmen erforderlich, die faire Arbeitsbedingungen, angemessene Löhne und soziale Absicherung für alle Beschäftigten gewährleisten. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft die Bedeutung von stabilen und gerechten Arbeitsverhältnissen erkennen und uns für eine Wirtschaft einsetzen, die die Menschenwürde respektiert und fördert.