Das Jahrbuch Sozialer Protestantismus wird im Auftrag der Stiftung Sozialer Protestantismus, des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt und des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD erstellt. Herausgeber sind: Traugott Jähnichen, Torsten Meireis, Johannes Rehm, Sigrid Reihs, Hans-Richard Reuter und Gerhard Wegner.

Im Mittelpunkt der Wittenberger Reformation 1517, deren 500. Geburtstag 2017 gefeiert wird, steht die Entdeckung der bedingungslosen Rechtfertigung des Sünders durch Gottes Gnadenhandeln, die den Grund legt für die Freiheit des Menschen zur Liebe. Damals zweifellos zwar eine geistliche Innovation ersten Ranges – jedoch mit unmittelbaren kulturellen, politischen und ökonomischen Folgen, die bis heute Wirkungen zeitigen. Also: Rechtfertigung – ganz und gar nicht folgenlos? Blickt man allerdings näher auf das, worum es mit der Vorstellung der Rechtfertigung geht, stellt sich auch beträchtlicher Diskussionsbedarf ein, denn es ist ganz und gar nicht klar, womit man es denn genau zu tun bekommt. Entsprechend fragt dieser Band danach, was das denn sei: Rechtfertigung – und problematisiert ihre Verklärungen. Er eruiert ihre Folgen für die Diskussion der Menschenrechte, modernisiert die Zwei-Reiche-Lehre, untersucht ihre Zusammenhänge mit dem Kapitalismus, einem verantwortlichen ökonomischen Handeln und der Kultur des Alltags – fragt nach der Verbindung mit der Diskussion um Nachhaltigkeit ebenso wie nach den Folgen für den homo patiens im Sozialraum. Mit Texten von Christine Helmer, Georg Pfleiderer, Birger P. Priddat, Gerhard Wegner, Reiner Anselm, Elisabeth Gräb-Schmidt, Traugott Jähnichen, Gunther Schendel, Eberhard Hauschildt, Frank Schulz-Nieswandt, Peter Lysy und Gary Dorrien.

ISBN 978-3374050888, EVA Leipzig 2017, 304 Seiten, 34,00 €

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