Die mehrtätige Konferenz Ende Februar stand unter dem Titel: „Gruß aus der digitalen Küche. Neue Rezepte für die kirchliche Öffentlichkeitsarbeit“. Im Augustinerkloster zu Erfurt trafen sich dazu die Verantwortlichen für Kommunikation des netzwerk-oe.de, bei der auch der KWA Mitglied ist.
Neben praktischen Workshops, einem Ausflug zum KinderKanal (KIKA) des mdr und anschließender Diskussion mit den Programmverantwortlichen war es vor allem die Podiumsdiskussion am ersten Tag, die die Tagung prägte:
“Mehr Mut haben” war der Wunsch des Journalisten Hannes Leitlein (DIE ZEIT), der gleich verschiedene Ideen mitbrachte, wie die Kirche sich vom “ewigen Ladebalken” zu einem auch digital großen sozialen Netzwerk entwickeln könnte. Seine Ideen reichten dabei von der Gründung eines Startups, über die intelligente Nutzung schon bestehender Netzwerke bis zu Themen und Aufgaben (“Gleichheit”, “Barrierefreiheit”), für die sich die Kirche seiner Meinung nach gut einsetzen kann – möglichst in einer Sprache, die „anschlussfähig“ ist. (Zum Nachlesen sein Beitrag zur Tagung sowie ein früherer Artikel in DIE ZEIT, der als Plädoyer für einen anderem Umgang der Kirche mit der Digitalisierung nicht nur das Interesse der Tagungsorganisatoren geweckt hat.)
Mit der Verbindung zwischen Digitalisierung und der Agilität von Organisationen befasste sich der Vortrag von Harald Schirmer (Manager Digital Transformation and Change, Continental AG). Sein Hinweis: Leute, die sich in relevanten Bereichen des Digitalen auskennen, seien nicht unbedingt „da draußen“ zu finden, sondern häufig bereits schon in der eigenen Organisation vorhanden. Vonnöten sei eher eine individuelle Schulung bzw ein Arbeitsumfeld, welches individuelles und organisatorisches Lernen miteinander verknüpfe, wie z.B. bei der Arbeitsweise des sog. „Working out loud“, bei der Mitarbeiter lernen, Netzwerke aufzubauen, um Ziele zu erreichen oder neue Fähigkeit transparent und offen im Team zu entwickeln. (Empfehlenswert der Blogpost von Harald Schirmer, der mit seiner Zusammenfassung der Tagung u.a. den Blick wieder geschärft hat, wozu eigentlich Digitalisierung dienen sollte. )
Bei der Digitalisierung mitzureden, forderte Dr. Ralph Charbonnier (EKD) auf und verwies auf die Arbeit der EKD-Sozialkammer zu diesem Thema. Die Kirche zeichne sich aus. dass sie nicht nur handle, sondern auch reflektiere. Als Beispiel nannte er einige der aktuellen ethischen Fragestellungen wie die Datennutzung bei der Frage der Nutzung bestimmter Messenger-Dienste und weiterer sozialer Plattformen.