Das Motto: „Heute einen Krieg beenden“, löst eher Widerstand aus, da es ein impliziter Appell ist, dass Krieg nicht sein darf und wenn, dass dieser schnell beendet wird, dass Menschen eben nicht mehr streiten dürfen, um etwas zu kriegen, was sie wollen. Dabei ist es heute wichtiger denn je zu kämpfen, für etwas einzustehen, sich verantwortlich zu zeigen für sein eigenes Leben, sein familiäres und berufliches Umfeld, aber auch für das System, in dem wir leben. Unter Krieg bezeichnet man neben der militärischen Bedeutung schlicht eine Auseinandersetzung oder einen Streit zwischen Partner*innen im weitesten Sinne. Dieser Bedeutung folgend, ist es nicht unbedingt immer erstrebenswert, vorschnell in die Beendigung zu gehen, um die Harmonie zu wahren. Denn eine Auseinandersetzung hat einen guten Grund und erst durch die Darlegung von unterschiedlichen Positionen wird das Leben vielfältig und spannend.

Anlehnend an den Slogan lohnt es sich eine Ermutigung zum Buß- und Bettag auszusprechen, nämlich darüber nachzudenken, wofür man und frau kämpfen, wofür sie stehen, wofür sie streiten, wofür sie leben. Von daher ließe sich der Leitsatz in „Heute einen Kampf beginnen“ umdeuten, denn es lohnt sich darüber nachzudenken, für welche Werte jede*r einzelne steht, für die es sich lohnt zu kämpfen, wofür sich der Widerstand lohnt, etwas zu behalten und zu kriegen, selbstverständlich mit friedlichen Mitteln, nicht mit Waffengewalt.

Gila Zirfas-Krauel 
Referentin für Bildungsmanagement und Netzwerkarbeit
KWA
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