Hannover, 1. April 2020
KWA fordert Corona-Zuschlag für Arme. Die Bundesregierung stellt in diesen Tagen Milliardensummen zur Rettung von Unternehmen und Arbeitsplätzen zur Verfügung. Doch nicht nur die Wirtschaft erlebt einen Shutdown, auch die Infrastruktur für bedürftige Menschen wird von der Corona-Pandemie empfindlich getroffen. Besonders dramatisch wirkt sich die Schließung zahlloser Lebensmitteltafeln, Suppenküchen und Mittagstische überall in Deutschland aus. Millionen Menschen, die am Existenzminimum leben, sind regelmäßig auf solche Lebensmittelspenden und kostenlose Mahlzeiten angewiesen.
„An den Hilfebedürftigen in Deutschland, die sehr hart vom Corona-Shutdown getroffen sind, dürfen die Rettungsmaßnahmen der Bundesregierung nicht vorbeigehen“, so Gudrun Nolte, Vorsitzende des KWA. „Wenn die Tafeln schließen, zeigt sich, dass die Grundsicherung in Deutschland nicht ausreicht. Wir brauchen jetzt einen unbürokratischen Corona-Zuschlag für Arme und nach der Krise eine bedarfsgerechte Neuberechnung des Existenzminimums.“
Der evangelische Verband ruft deshalb dazu auf, eine Online-Petition zu unterstützen. „Geschlossene Tafeln – wir fordern 100 Euro Soforthilfe für Arme in der Coronakrise!“ – unter diesem Titel hat die kirchlich-gewerkschaftliche Initiative „Rechte statt Reste!“ auf change.org eine an die Bundesminister Hubertus Heil und Olaf Scholz gerichtete Petition gestartet. Bis zum Ende der Coronakrise soll die Regierung bedürftigen Haushalten 100 Euro pro Person monatlich zusätzlich zur Grundsicherung auszahlen.
Die Pressemitteilung zum Download finden Sie hier.
Kontakt
Gudrun Nolte, KWA Vorsitzende und Leiterin des KDA der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland: Tel 040 30620-1351; Gudrun.Nolte@kda.nordkirche.de
Philip Büttner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im KDA der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Mitglied des ESA-Ausschusses, 089 53073-733; buettner@kda-bayern.de