Abends kann ich sehen, greifen und fühlen, was ich geschafft habe.

Dieser Satz eines jungen Handwerkers hat sich mir eingeprägt. Als Prüfungsbester seines Jahrgangs hat er eineAnsprache gehalten. Er hat davon erzählt, wie zufrieden es ihn macht, mit den Händen zu arbeiten.

Willkommen im Handwerk

Das war bei einer Freisprechungsfeier. Mit diesem Festakt des Handwerks werden Auszubildende nach bestandener Prüfung geehrt. Im Beisein von Gästen, Eltern und Freunden nennt der Kreishandwerksmei- ster jede junge Gesellin und jeden jungen Gesellen mit Namen, dazu den erlernten Beruf. Stolz auf den Erfolg empfangen diese von den Obermeisterinnen undObermeistern ihren Gesellenbrief. Er ist das Zeugnis für ihr Wissen und ihre Fähigkeiten.

Mit Tradition in die Zukunft

Mit diesem Brauch setzt das Handwerk fort, was in der Bibel seinen Ursprung hat. Eine alte Geschichte erzählt: Gott will ein Haus bauen. Die Materialien sind vom Feinsten. Die Baubeschreibung füllt Seite um Seite. Dann beruft Gott die Handwerker. Er nennt einen jeden mit Namen und stattet ihn aus mit Wissen und Fähigkeiten (2. Mose 31, 2ff).

Von A wie Anlagenmechanikerin bis Z wie Zahntechniker

Im Handwerk gibt es 130 Ausbildungsberufe. Ge- fragt sind ganz unterschiedliche Qualifikationen und Talente. Etwa 13.000 Frauen und Männer in Niedersachsen haben im Jahr 2020 eine Lehre im Handwerk beendet. Siewurden ausgebildet als Kfz-Mechatronikerin, Optiker oder Konditor, als Schornsteinfeger, Informationstechnikerin, Glocken-gießer oder Brunnenbauer.

Werkstatt und Hörsaal

Charakteristisch für eine Lehre im Handwerk ist die duale Ausbildung, eine aufeinander abgestimmte Verbindung von Betrieb und berufsbildender Schule. Darüber hinaus gibt es das triale Studium. Es kom- biniert eine Ausbildung im Handwerk mit einer an- schließenden Meisterqualifikation und einem wissen- schaftlichen Studium an einer Hochschule. Innerhalb von viereinhalb Jahren können sich leistungsstarke junge Menschen so auf eine Führungsposition im Handwerkvorbereiten.

Vom Glück, mit den Händen zu arbeiten

Handwerkerinnen und Handwerker bauen mit an Gottes Welt, modern und innovativ. Mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten finden sie Lösungen für kniff- lige Probleme. Als Wirtschaftsmacht von nebenan stehen sie für erfolgreiches Unternehmertum. In zahl- reichen Ehrenämtern übernehmen sie Verantwortung für unsere Gesellschaft. „Am Abend kann ich sehen, greifen und fühlen, was ich geschafft habe.“

www.kirche-handwerk.de

Die Wortmeldung als PDF finden Sie hier.

 

Hille de Maeyer

Pastorin
Referentin für Kirche und Handwerk
Haus kirchlicher Dienste
Archivstraße 3
30169 Hannover
Telefon: 0511 1241-461
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