Die Texte aus dem Buch 7×7 Morgenbriefing für Führungskräfte ermöglichen das Nachdenken über ein gängiges, mal außergewöhnliches Wort. Sie durchkreuzen das tägliche Handeln und wirken als Anregung für Geist und Seele. Die Autorinnen und Autoren gehören weitestgehend zum Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie arbeiten in den entsprechenden landeskirchlichen Fachabteilungen im Bereich der Führungskräftearbeit und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt.

Danken

Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.
Lukas 17, 15f.

„Undank ist der Welten Lohn”, sagt ein altes Sprichwort und bringt damit zum Ausdruck, dass wir Dank nicht unbedingt von anderen erwarten sollen. Aber WIR können Danken lernen – im Gebet, wie Martin Luther sagt: „Darum ist´s gut, dass man am frühen Morgen das Gebet das erste und am Abend das letzte Werk sein lässt.” Dazu ein Beispiel aus der Bibel:

„Und es begab sich, als Jesus nach Jerusalem wanderte, dass er durch das Gebiet zwischen Samarien und Galiläa zog. Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von derne und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde? (Lukas 17,11-18)

Ein Mensch lernt durch Jesus Christus zu danken, als Geschöpf Gottes menschlich und (wieder) gesellschaftsfähig zu werden. Alle Religionen kennen den Sinn des Dankens. In der indianischen Weisheit heißt es: „When you rise in the morning, give thanks for the light, for your life, for your strength. Give thanks for your food and for the joy of living. If you see no reason to give thanks, the fault lies in yourself.” (Tecumseh)

Im Gebet Danken zu lernen, dazu macht Luther Mut, wenn er sagt: „Ich habe so viel Arbeit, dass ich nicht auskomme ohne täglich mindestens drei Stunden meiner besten Zeit dem Gebet zu widmen.” Das gibt Raum fürs Dankbarsein und wenn es nur ein einziger Satz ist, wie er von William Shakespeare überliefert ist: „Oh Lord, who lends me life, lend me a heart replete with thankfulness.”

Dr. Roland Pelikan

Dr. Roland Pelikan

ehemals KDA Bayern

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