Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Gute Vorsätze

„Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung schwer“ – musste schon Johann Wolfgang von Goethe erkennen. Gab es da nicht wieder Vorsätze für das neue Jahr? Als Beispiel ein paar Klassiker:
Zu viel „Hüftgold“ angesammelt? – Ab jetzt zwei Mal in der Woche in Fitnessstudio!
Sind die Kinder auf einmal groß geworden! – Ab jetzt mehr Zeit für die Familie!
Wann habe ich zuletzt Freunde*innen getroffen? – Ab sofort mehr Zeit für mich!
Die Liste könnte endlos fortgeführt werden.

Doch wie ist  der aktuelle Stand? Klappt es noch mit unseren Neuerungen?
Leider kommt es manchmal so, wie man es ungern zugeben möchte: die Versuchungen waren zu groß, es wurde unbequem und nervig. Kaum ist das Jahr ein paar Tage alt, schon drängen sich Ausreden in den Vordergrund: „zu viel Stress, heute noch nicht“, „das wird doch sowieso nichts…“, „nur noch einmal, dann höre ich bestimmt auf“.
Hand auf’s Herz – haben wir das nicht auch schon erlebt? Wir suchen meist den großen Wurf, die große Lösung, die dauerhaft und möglichst sofort alles besser macht. Nur leider klappt das mit den großen Lösungen mitunter nicht so, wie wir uns es wünschen. Oft sind sie zu weit außerhalb unserer Komfortzone.

Warum eigentlich nicht eine Nummer kleiner ansetzen? Ein Ziel sollte schon tatsächlich erreichbar sein, sonst ist es auf Dauer nicht attraktiv, daran festzuhalten. Auch ist es gut, einen Termin zu benennen, auf den man zuarbeiten kann. Es klingt schon sehr viel machbarer, beispielsweise bis Fasching einmal am Tag die Treppe, statt den Aufzug zu nehmen, oder bis Ostern einmal in der Woche zum Familienabendessen pünktlich zu Hause zu sein. Wer weiß, vielleicht wird die Ausnahme ja irgendwann zur Regel… Und: vergessen wir nicht, anderen von unserem Vorhaben zu erzählen. Das hilft sehr.
Haben wir also Mut zur kleinen Lösung. Mehrere kleine Schritte tragen im Zweifel weiter, als wenige große, die vielleicht zu anstrengend werden.

Wenn wir möchten, sind wir mit unserem Vorhaben auch nicht alleine und können unsere Erfolgsaussichten sogar noch steigern: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.“ (Psalm 37,5)
Etwas Gottvertrauen hat auf einem ungewissen Weg noch nie geschadet…

René Steigner, kda Nürnberg

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/