„Wie zusammen leben?“, so fragte der französi­sche Philosoph, Roland Barthes, 1976 in einer Vor­le­sungs­reihe am renommierten College de France in Paris. Es ging ihm um das menschliche Zu­sammenleben, das dennoch die Freiheit des Indi­viduums nicht ausschließt. Räume, so hob Barthes damals interessanterweise hervor, spielen dabei eine besondere Rolle, etwa eine „Höhle“, ein „Zimmer“ oder ein „Hotel“. In ihnen entsteht nämlich „Vision des Zusammenlebens“. Mit Blick auf Innenstädte, ob in kleineren oder größeren Städ­ten, ist das nicht anders. Auch sie bilden Räume, in denen „Visionen des Zusammenlebens“ entstehen. Doch gegenwärtig sind sie mächtig unter Ver­änderungsdruck. Der demografische Wan­del, vermehrter Onlinehandel, Mietpreisentwick­lungen, ein verändertes Kauf- und Nutzerverhalten sowie die Auswirkungen des Klimawandels sind Aus­druck dieser Veränderung. Sie konstruktiv-kritisch in den Blick zu nehmen ist nötig, will man auch hier zu lebensfähigen „Visionen für das Zusam­menleben‘ kommen. Diese Perspektiefe geht diesen Zusammenhängen nach, durchaus in der Überzeugung, dass auch Kirchengemeinden vor Ort das Thema ‚Innenstadt‘ aktiv und engagiert begleiten sollten. Denn Innenstädte sind ein „Gemeinschafts-Werk“!

Christian Schwindt

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Christian Schwindt
Oberkirchenrat und Pfarrer
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