Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Ich bin ganz Ohr

Es vergeht kaum ein Arbeitstag, an dem nicht genau dann mein Telefon läutet, wenn ich gerade konzentriert einen Text schreibe oder ein komplexes amtliches Schreiben zur Kenntnis nehmen muss. Da im Arbeitsleben Störungen Vorrang haben, hebe ich natürlich sofort ab und melde mich. Wenn ein vertrauter Kollege oder eine mir bekannte Kollegin in der Leitung sind, dann erlaube ich mir zu sagen: „Ich schreibe noch diesen Satz zu Ende, dann bin ich ganz Ohr.“

Meistens gelingt der Umstieg vom Schreiben aufs Hören problemlos, vor allem wenn der Anrufer eine von mir bereits erwartete erfreuliche Nachricht für mich bereit hat. Manchmal möchte ich zwar ganz Ohr sein, aber das vorherige Thema hält mich noch so gefangen, dass ich erst zweimal hinhören muss, um meinem Anrufer wirklich gerecht zu werden. Aber insgesamt würde ich meine Berufserfahrung in diesem Zusammenhang doch so auf den Punkt bringen, dass es sich immer gelohnt hat, mich gerade nicht gegen meine Mitmenschen abzuschotten, sondern offen zu sein und auf das zu hören, was sie mir gerne sagen möchten.

Das Neue Testament empfiehlt nun genau diese arbeitswelterprobte Haltung der erwartungsvollen Offenheit gegenüber dem Ansinnen unserer Mitmenschen auch für unsere Haltung gegenüber dem Anruf Gottes selbst, der uns unverhofft erreichen und zunächst auch erst einmal als Störung unserer eigenen Kreise daherkommen kann. Der Wochenspruch für diese Woche rät uns deshalb:

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht!“ (Hebräer 3, 15)

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Johannes Rehm

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/

 

Prof. apl. Dr. Johannes Rehm
Pfarrer, Leiter KDA Bayern

Gudrunstraße 33 | 90459 Nürnberg
Telefon: 0911 43100-228
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