Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Alles hat seine Zeit

„Da möchte man, dass die Zeit stillsteht!“, höre ich es von rechts. Ich sitze mit einem guten Freund in einem Weinberg in Franken, den Blick auf die Mainschleife, die Sonne im Gesicht und um einen herum nur Stille.

„Ja“, denke ich mir, „das wäre jetzt was. Paradiesisch ist es hier. Unwirklich in der aktuellen Zeit. Die Zeit anhalten. Den Augenblick festhalten. Die große Pausentaste drücken, so dass die Zeit still steht für mich im Hier und Jetzt.“, so denke ich mir, „Ja, das hätte was.“

Für viele Menschen ist es gerade nicht angesagt, dass die Zeit stillstehen soll: in der Welt unzählige Katastrophen, der Krieg, so viel unmenschliches Leid, unzählige körperliche und seelische Wunden, die aufgerissen werden, die viele Zeit, die es brauchen wird, diese zu schließen. „Vielleicht viel mehr Zeit als einem einzelnen Menschen gegeben ist…“, denke ich mir.

In meiner Arbeit habe ich ganz viel mit Zeit zu tun, vor allem mit der Zeit der anderen: mit Arbeits- und Pausenzeiten, mit Lenkzeiten im Speditionswesen, mit Zeitarbeit, mit unbezahlter Mehrarbeitszeit, mit notwendiger transparenter Zeiterfassung, mit Zeitkonten, mit so wichtigen Ruhezeiten, mit der Zeit, die Menschen plötzlich „übrig“ haben, wenn sie nicht mehr vom Arbeitgeber benötigt wird, mit der Zeit, die sich Menschen nehmen, wenn sie Seminare oder Veranstaltungen des kda besuchen.

Ich denke an die vielen Menschen, die sich die Zeit nehmen und sich ehrenamtlich engagieren, die sich der Menschen aus den Kriegsgebieten annehmen, in Kirchengemeinden ihre Zeit „opfern“, in Vereinen, in Gewerkschaften, in Betriebsräten oder Mitarbeitervertretungen. Ich denke an so viele Menschen in unserer Gesellschaft, die einfach nicht genügend Zeit haben, etwa für ihre Kinder, für Angehörige, für Eltern, die gepflegt werden müssen, weil sie zwei, drei oder noch mehr Jobs brauchen, um über die Runden zu kommen.

 weiterlesen…

Ulrich Gottwald, kda Regionalstelle Augsburg

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/