Vertrauen ist Gefühl, eine subjektive Überzeugung, Glaube. Vielleicht auch eine Haltung. In jedem Falle ist Vertrauen ein humanes „Scharnier“ individueller Beziehungen und gesellschaftlicher Verhältnisse. Wenn es aus den Angeln gehoben wird, entsteht Misstrauen.
Der Schriftsteller Franz Kafka schrieb einmal: „Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt.“ Da ist etwas dran. Wir Menschen sprechen im Vertrauen darauf, dass wir (er)gehört, wahrgenommen und verstanden werden. Wäre es nicht so, wäre „Schweigen im Walde“. Alltägliches würde nicht mehr gelingen, Wirtschaft und Politik wären nicht möglich. Ohne Vertrauen können wir nicht leben!
Auch der Glaube hat eine Ahnung von der existenziellen Dimension des Vertrauens. Denn Glauben heißt in erster Linie nicht, etwas einfach für wahr halten, sondern vertrauen wider allen Augenschein. Der Glaube ist dabei keine Flucht in eine nicht zu beweisende Wahrheit, sondern ein vertrauensvolles Sich-Einlassen auf Gottes Verheißung, dass wir und unsere Welt ganz ohne unser Dazutun, ohne Vorbehalt gewollt und geliebt sind und aus diesem Vertrauen heraus unser Leben zum Wohle aller selbst in die Hand nehmen können.

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Christian Schwindt
Oberkirchenrat und Pfarrer
Leitung ZGV
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN

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