Auf Solidarität gebaut – Europas Bürger und Bürgerinnen: die wichtigste Ressource für Gemeinschaft in Frieden

Am heutigen 9. Mai gedenken wir wieder dem Jahrestag der Schuman-Erklärung, die fünf Jahre nach Kriegsende eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa initiierte. Sie fußt auf Frieden und Einheit, was einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte. Der Vorschlag des damaligen französischen Außenministers Schuman war die Geburtsstunde der heutigen Europäischen Union. Die Bedeutung der beiden zugrundeliegenden Werte sind aufgrund der Vielfalt aktueller Krisen – insbesondere des Angriffskriegs auf die Ukraine – so aktuell und dringlich wie lange nicht.

Der Evangelische Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt (KWA) fordert daher, dass sich die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der EU wieder an seinem Grundversprechen orientieren muss. Gudrun Nolte, Vorsitzende des KWA, betont: „Das friedensstiftende Grundlage der EU wurde vor kurzem noch als überholt und veraltet betrachtet, doch gerade in Zeiten verheerender Krisen müssen wir uns daran messen lassen.“

Messen lassen müsse sich die EU daran, wie sie zukünftige und auch kurzfristig auftretende Herausforderungen für den Menschen löst. Und dabei die Voraussetzungen dafür schafft, dass die europäische Zivilgesellschaft diese oft schwierigen und komplexen Wege mitträgt.

Wir erfahren aktuell, dass die Konzentration auf Wirtschafts- und Handelspolitiken, die Europa nach innen und außen stabilisieren sollten, zu kurz greifen. Wir brauchen für die Zukunft Europas weit mehr als eine auf Markt und Wachstumsziele ausgerichtete Politik. „Der KWA fordert ein konsequentes Umschwenken auf eine umfassende Beteiligung der europäischen Bürgerinnen und Bürger im politischen Abstimmungsprozessen und Initiativen“, so Gudrun Nolte. „Europa muss sich weiter von seinen technokratischen Zügen lösen und auf das Engagement seiner Bevölkerung bauen.“

Der KWA unterstützt, dass die EU die Auswirkungen ihrer Politik auf den einzelnen Menschen vermehrt in den Fokus nimmt. Dies ist Grundlage für die Befähigung und Stärkung seiner Bürgerinnen und Bürger für ein nachbarschaftliches Engagement innerhalb wie auch über die Grenzen Europas hinaus. „Es gibt ein unglaubliches Engagement der europäischen Zivilbevölkerung, Flüchtenden aus der Ukraine auf vielfältige Weise zu helfen – mit großer und andauernder Selbstverständlichkeit, Spontanität und grenzüberschreitendem Anpacken. Dieser Mut und diese Motivation brauchen wir in der gesamten EU. Das macht uns Krisenfest“, sagt Nolte.

Die wichtigste Ressource, die wir in Europa haben, ist eine starke Zivilgesellschaft. Kooperationsfähigkeit zu ermöglichen und solidarisches Handeln zu stärken ist für den kirchlichen Verband ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit und des Leids des Krieg in der Ukraine. Dank dieses Engagements ist die EU als Friedenskontinent präsent. Wie veraltet vor kurzem dieses Narrativ auch schien – es lenkt die Wege der Hilfesuchenden und entfaltet Europas große solidarische Kraft.

Die Pressemitteilung als PDF können Sie hier öffnen.

 

Gudrun Nolte M.A.
Vorsitzende KWA
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Annelies Bruhne
Referentin für Wirtschaft und Europa

KWA
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Tel.: 0511 473877-14
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