Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Die Gleichzeitigkeit im Leben

Diese Gleichzeitigkeit ist manchmal so schwer zu ertragen: Die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite, wir genießen das ausgehende Frühjahr, freuen uns auf den Sommer, ABER dürfen wir das? Uns freuen, wenn gleichzeitig der Krieg (nicht nur) in der Ukraine in den fünften Monat geht?

Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt,
ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?

Schalom Ben-Chorin ermuntert uns mit seinem Gedicht „Das Zeichen“, den Blick zu weiten, die Lebenszeichen in all der Verzweiflung zu sehen. Er hat dieses Gedicht 1942 geschrieben, als Krieg war und Diktaturen herrschten. Trotzdem konnte er das Aufblühen der Mandelbäume nach dem kargen Winter als Zeichen für ein Weiterleben, für eine Zukunft sehen.

Dass das Leben nicht verging, so viel Blut auch schreit,
achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit.

 In Nürnberg gibt es einen Park „Volkspark Marienberg“, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände, mit und auf den Trümmern des 1943 zerbombten Flugplatzes Nürnberg entstanden ist. Der „Buck“ (fränkisch für Hügel) z.B. gleich am südlichen Eingang, durch vieler Hände Arbeit aus Kriegsschutt aufgeschüttet, ist heute ein beliebter Spazierweg mit Aussicht und im Winter kleiner Schlittenberg.

Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht.

Hier mit dem ‚Marienbergpark‘ ist etwas entstanden aus Trümmern, aus Leid, aus Krieg. Trümmerfrauen und –männer haben die Trümmer beseitigt, die Bäume gepflanzt, die Wege angelegt und dabei einen Volkspark im besten Sinne des Wortes geschaffen. Hier treffen sich Joggerinnen und Walker, es wird Fußball gespielt in offenen Gruppen, der Weiher ganz hinten lädt zum Umrunden ein oder zu Gesprächen auf dem Mäuerchen…

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Dorothea Kroll-Günzel, Aktion 1+1

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/