Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Von der Würde des Alters

Vom Alter im Allgemeinen und vom Alter als sozialpolitischer Herausforderung reden derzeit viele. In meinem Arbeitsfeld, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, treten wir im Auftrag unserer Kirche öffentlich für die Würde des Alters und der Pflegeberufe ein. Damit greifen wir einen biblischen Grundzug auf. In den Sprüchen Salomos heißt es: „Graue Haare sind eine Krone der Ehre, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird sie gefunden.“ (16, 31) Das biblische Zeugnis weist die Generationen aneinander und legt uns Jüngeren Alte nachdrücklich ans Herz.

Meine Lebenserfahrung lehrt mich, dass die Erkenntnis eines Problems und ein sozialdiakonischer Appell nicht viel bewirken in einer Gesellschaft, in der durch die Werbung seit langem ein Jugendlichkeitskult gepflegt wird. Es ist nicht leicht, sich davon frei zu machen. Denn Eigenschaften der Jugend, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit sind es, die allenthalben verlangt und gefordert werden. Auch der biblisch gut begründete Appell, sich jetzt um die Alten zu kümmern, dringt nur ganz schwach durch.

„Vergeblich predigt Salomo, die Leute machen`s doch nicht so“, spottet Wilhelm Busch über Moralprediger. Warum ist das so? Vermutlich, weil der sinnvolle Appell, sich endlich um die Alten zu kümmern, bei uns als Gesetz ankommt. Und das Gesetz richtet bei Menschen nichts Gutes aus. „…durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (Röm 3, 29), sagt Paulus im Römerbrief. Wir nehmen wahr, dass wir hinter dem zurückbleiben, was wir sein sollten, aber das ist auch schon alles. Deshalb ist das Gesetz ein schlechter Ratgeber im Allgemeinen und beim Thema Alter im Besonderen.

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Dr. Johannes Rehm, Leiter kda Bayern

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/

 

Prof. apl. Dr. Johannes Rehm
Pfarrer, Leiter KDA Bayern

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