Die Texte aus dem Buch 7×7 Morgenbriefing für Führungskräfte ermöglichen das Nachdenken über ein gängiges, mal außergewöhnliches Wort. Sie durchkreuzen das tägliche Handeln und wirken als Anregung für Geist und Seele. Die Autorinnen und Autoren gehören weitestgehend zum Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie arbeiten in den entsprechenden landeskirchlichen Fachabteilungen im Bereich der Führungskräftearbeit und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt.

Leidenschaft

Gott spricht: Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
Jeremia 32,41

Sie hatte den Zug gerade noch erreicht. Ein langer Tag lag hinter ihr und draußen war es längst dunkel. Sie lehnte sich im Sitz zurück und schloss die Augen. Sie war froh, dass sie nun auf dem Weg nach Hause war. Und doch – die Energie des Tages war immer noch da. Sie konnte sie regelrecht spüren. In den vergangenen Stunden war sie ganz bei der Sache gewesen, auch wenn es teils harte Verhandlungen waren. Aber letztlich hatten sich die Anstrengungen der letzten Wochen gelohnt: die vielen Überstunden, die aufwendige Kommunikation. Sie war stolz – auf sich und ihr Team. Jeder hatte sich voll eingebracht. Gemeinsam waren sie mit Leidenschaft bei der Sache gewesen. Allen war anzumerken, dass sie das, was sie machten, von ganzem Herzen taten. Ein gutes Gefühl.
Wenn es um Leidenschaft geht, dann geht es nicht um äußere Vorgaben, eine Verpflichtung oder gar Effizienzgedanken. Es geht um viel mehr – um Lust und Freude, Körper und Seele.

Da verwundert es nicht, dass die Bibel dieses Gefühl als etwas Ganzheitliches umschreibt. Sie redet davon, etwas von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu tun. Das gilt auch und gerade für die Beziehung von Gott und Mensch.

Und wie … hat auch Gott eine Leidenschaft, nämlich uns Menschen. Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
(Jeremia 32,41).

Autorin: Sabine Weingärtner