Die Texte aus dem Buch 7×7 Morgenbriefing für Führungskräfte ermöglichen das Nachdenken über ein gängiges, mal außergewöhnliches Wort. Sie durchkreuzen das tägliche Handeln und wirken als Anregung für Geist und Seele. Die Autorinnen und Autoren gehören weitestgehend zum Evangelischen Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie arbeiten in den entsprechenden landeskirchlichen Fachabteilungen im Bereich der Führungskräftearbeit und des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt.

 

Mitarbeiterin und Mitarbeiter

Alles nun, was ihr wollt,
das euch die Leute tun sollen,
das tut ihr ihnen auch!
Matthäus 7,12

Blättert man durch die Stellenanzeigen, scheint bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden eine Kompetenz unverzichtbar: Teamfähigkeit. Keine Frage: Um erfolgreich zu sein, ist Teamwork notwendig. Selbständig denkende, sich gegenseitig unterstützende und gemeinsam verantwortlich handelnde Mitarbeitende sind Gold wert.

Sie arbeiten – im Wortsinne – miteinander, nicht neben- und nicht gegeneinander. Und dieses Miteinander gilt auch im Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden. Fairness und Augenhöhe sind gefragt, sollen die Früchte der Arbeitsteilung geerntet werden.

Umso misslicher ist es, wenn die Teamarbeit gestört ist, sich etwa Konkurrenz, Karrierestreben oder fragwürdiger Umgang mit Fehlern vor das Gemeinschaftsgefühl schieben. Dann bleibt auch die bemühte Teambuilding-Aktivität ein wirkungsloses Feigenblatt. Hilfreich ist es, wenn die Führungspersonen durch Reden und Handeln zu erkennen geben, dass sie sich als Teil des Teams, als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter verstehen. Sie geben den Ton vor, aber haben keine herrschende Stellung.

Die Unternehmenskultur, die die Atmosphäre der gemeinsamen Arbeit bestimmt, ist zu wichtig, um sie dem Selbstlauf zu überlassen – und vergleichsweise einfach und kostengünstig zu beeinflussen. Es möge die goldene Regel gelten, die sich in allen Kulturen und Religionen findet: Ich behandle meine Mitarbeitenden so, wie ich selbst behandelt werden möchte. Ich schenke ihnen Aufmerksamkeit. Ich erinnere sie an das gemeinsame Ziel – und werde mit ihnen die Früchte des Erfolgs genießen können!

Autor: Holger Lemme