Die Hälfte ist geschafft! Mittwoch um zwölf Uhr ist der halbe Mittwoch vorbei, die Hälfte der klassischen Montag-bis-Freitag-Woche und auch die Hälfte der Woche, die nach christlichem Verständnis mit dem Sonntag beginnt, liegt hinter einem. Von manchen wird dieser Moment als „Hump-day“ oder „Bergfest“ bezeichnet.

Wer die Hälfte hinter sich hat, hat schon viel erlebt und geschafft – Schönes und Trauriges, Abenteuerliches und Langweiliges, Verwunderliches oder Begeisterndes. Wer die Hälfte noch vor sich hat, kann sich noch auf Vieles freuen und so Manches meistern.

Die „Halbzeit“ ist also ein guter Moment, um kurz innezuhalten und sich eine gedankliche Pause zu gönnen. Mit kurzen Texten und Bildern laden wir Sie jeden Mittwoch zu einer kurzen Mittwochsandacht ein. Gönnen Sie sich diese kurze Halbzeit-Pause!

Jeden Donnerstag versenden wir die Halbzeit-Andacht des KDA aus Bayern in unserem Newsletter, um auch am Donnerstag noch mal inne zu halten.

Sommerzeit ist Pilgerzeit

Endlich ist es wieder soweit. Sommerzeit ist Pilgerzeit. Die Richtung ist ganz leicht zu finden, nach Westen bis Santiago de Compostela, der Hauptstadt der nordwestspanischen Region Galizien und Ziel aller Jakobspilgernden. Die Wegstrecke ist bereits geplant. In diesem Jahr geht es von Kempten im Allgäu bis nach Lindau am Bodensee. Jetzt sind nur noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Wenn der Rucksack mit dem Nötigsten zum Überleben gepackt ist, kann es endlich losgehen.

Nicht das erste Mal werde ich unterwegs sein. Ich denke an die Frage, die ich auf meinen bisherigen Reisen Pilgernden auf dem Weg immer wieder gestellt habe: „Was genau treibt euch an?“ Darauf habe ich ganz unterschiedliche Antworten erhalten: die Gemeinschaft, einfach losgehen, mit anderen unterwegs sein, aus spirituellen Gründen, weil ich auf einem Glaubensweg unterwegs sein will,… Jeder und jede hat so seine eigenen Beweggründe für eine Pilgerreise, so unterschiedlich, wie wir Menschen eben sind. So sind wir unterwegs im Zeichen der Muschel und mit leichtem Gepäck.

Pilgern, das heißt tägliches Aufbrechen und Ankommen. Beides bleibt ein Erlebnis und macht große Freude. Und auf dem Weg ist viel Raum für Ungeplantes, z.B. für die Erfahrung von Gastfreundschaft. Ich denke an das kleine Gasthaus, bei dem uns die Wirtsleute schon von weitem mit einem Lächeln empfangen. Sie lesen in unseren Gesichtern unser Bedürfnis nach einem Platz im schattigen Biergarten und kühlen Getränken. Sie strahlen ein „Du bist herzlich willkommen“ aus, eine Herzlichkeit, die für Gastfreundschaft steht, die Türen öffnet, die freundlich begrüßend ins Haus bittet und Menschen verbindet. Wir freuen uns, dass wir uns ausruhen können und außerhalb der Öffnungszeiten so freundlich empfangen werden. „Hier kann ich sein und wieder Kraft schöpfen für den nächsten Tag.“

 weiterlesen…

Thomas Ruthenberg, Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe

Weitere Halbzeit-Andachten finden Sie direkt beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern https://kda-bayern.de/mensch-und-arbeit/halbzeit/