ABC der Arbeitszeitverkürzung

Arbeitszeitverkürzung als Viertagewoche

Die Einführung der „4-Tage-Woche“ in Betrieben muss differenziert betrachtet werden, da mit dem Schlagwort sehr unterschiedliche Arbeitszeitmodelle gemeint sein können.

Eine Variante ist die Verteilung der bestehenden wöchentlichen Arbeitszeit (bspw. 40 Stunden) auf vier statt fünf Tage, also eine Komprimierung der Arbeitszeit ohne Arbeitszeitverkürzung. Problematisch an langen Arbeitstagen ist die Überlastung, das anwachsende Risiko von Fehlern und die sinkende Konzentration bei 10-stündigen Arbeitstagen.

Eine weitere Variante ist die tatsächliche Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um einen Arbeitstag von fünf auf vier Tage (und damit bspw. von 40 auf 32 Stunden). Die Vorteile einer kürzeren Arbeitswoche sind vielfältig: Beschäftigte sind produktiver und konzentrierter, was zu einer geschätzten Produktivitätssteigerung von etwa 20 % führen kann. Gleichzeitig sinken krankheitsbedingte Fehlzeiten. Eine kürzere Arbeitszeit fördert die Gesundheit der Mitarbeitenden und reduziert die Kosten für Arbeitgebende.

Von entscheidender Bedeutung ist, ob die Verkürzung der Arbeitszeit mit oder ohne Lohnausgleich erfolgt. Besonders für Geringverdienende ist die Verkürzung der Arbeitszeit mit Lohnausgleich eine Verbesserung, da sie keine Lohneinbußen befürchten müssen. Auch die Situation von Frauen – die häufig in geringentlohnten Bereichen arbeiten – würde sich dadurch verbessern. Für mittlere Lohngruppen könnte ein Teillohnausgleich möglich sein, während für höhere Lohngruppen ein Verzicht auf Lohnausgleich in Betracht kommt.

Fazit: Die Einführung einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ist ein zukunftsweisendes Konzept, das sowohl den Arbeitnehmenden als auch den Unternehmen zugutekommt: Die Beschäftigten erleben eine Verbesserung ihrer Lebensqualität, während Unternehmen von einer motivierten und gesunden Belegschaft profitieren.

Die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ist ein zukunftsweisendes Konzept und ein Schritt in eine gerechtere und nachhaltigere Arbeitswelt.