ABC der Arbeitszeitverkürzung

Arbeitszeitverkürzung auch im Homeoffice?

Homeoffice ist seit der Coronapandemie für viele Alltag geworden. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine langen Pendelstrecken, mehr Flexibilität und Zeitersparnis. Tatsächlich sparen Menschen im Homeoffice durchschnittlich 45 Minuten täglich, die sie sonst auf dem Weg zur Arbeit verbringen würden.

Doch Homeoffice ist nicht für alle Berufsfelder möglich. Während Büroangestellte problemlos von zu Hause arbeiten können, bleibt es für Pflegekräfte, Handwerker:innen oder Beschäftigte im Einzelhandel oft ein Wunschtraum. 2022 arbeiteten etwa 24 % der Erwerbstätigen in Deutschland regelmäßig im Homeoffice, vor allem in Bürojobs und der IT-Branche.

Ein zentraler Punkt: Arbeit von zu Hause verlagert berufliche Infrastruktur ins Private. Laut Gesetz ist der Arbeitgeber für die Ausstattung verantwortlich, doch in der Praxis müssen viele Beschäftigte diese selbst organisieren. Rund 40 % der Menschen im Homeoffice haben kein eigenes Arbeitszimmer und arbeiten stattdessen in der Küche oder im Wohnzimmer. Das macht es schwer, Arbeit und Privates zu trennen.

Die Hans-Böckler-Stiftung zeigt in einer Studie, dass Homeoffice zwar Flexibilität schafft, jedoch oft zu einer Verlängerung der Arbeitszeit führt. Beschäftigte mit Kindern berichten sogar, dass sich ihre Belastung erhöht hat – durch die ständige Vermischung von Berufs- und Privatleben. Genau hier kann Arbeitszeitverkürzung helfen: Sie gibt den Menschen mehr Zeit für Care-Arbeit, Erholung und die Gestaltung ihres Alltags. Kürzere Arbeitszeiten im Homeoffice können so nicht nur die Belastung reduzieren, sondern auch verhindern, dass sich Erwerbsarbeit über den ganzen Tag erstreckt.