ABC der Arbeitszeitverkürzung

Arbeitszeitverkürzung ist die beschäftigungsfördernde Alternative zu Wirtschaftswachstum

Um Beschäftigung zu sichern und Arbeitslosigkeit abzubauen, wird meist Wirtschaftswachstum empfohlen. Dabei wird in der Regel unterschlagen, dass es neben Wirtschaftswachstum weitere Faktoren gibt, die die Zahl der Arbeitsplätze und damit die der potenziellen Arbeitslosen beeinflussen.

Einer der wichtigsten Faktoren ist die Steigerung der Produktivität: Das bedeutet, die Unternehmen steigern ihre Leistungsfähigkeit, indem sie Arbeitsabläufe durch den Einsatz von Technik oder arbeitsorganisatorische Maßnahmen effizienter gestalten. Da weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird, ist die Folge, dass Arbeitsplätze abgebaut werden, wenn nicht gleichzeitig die Arbeitszeit verkürzt wird. Allein um den vorhandenen Bestand an Beschäftigten zu sichern, bedarf es schon eines gewissen Wachstums. Dieses muss die Arbeitsplätze auffangen, die sonst durch die Produktivitätszuwächse gefährdet wären. Erst wenn das Wachstum über diesen Punkt, die sog. Beschäftigungsschwelle (zwischen 2 % und 4 %) hinausgeht, können neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Realistisch sind solche Zuwachsraten, die über der Beschäftigungsschwelle liegen, für Deutschland nicht mehr zu erwarten und aus ökologischen Gründen auch nicht wünschenswert. Die richtige und in dieser Hinsicht einzige Alternative zu Wachstum ist deshalb Arbeitszeitverkürzung! Also die Umverteilung der vorhandenen Arbeit auf mehr Arbeitnehmer:innen insgesamt.