Arbeitszeitverkürzung ist nicht nur gesellschaftlich und beschäftigungspolitisch wünschenswert, vor allem entspricht sie auch dem Wunsch der Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten.
Einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung (Lott/Windscheid 2023) zufolge wünschen sich 81 % der Vollzeitbeschäftigten eine 4-Tage-Woche mit echter Arbeitszeitverkürzung, davon allerdings 73 % nur mit vollem Lohnausgleich. Einer älteren Befragung der Arbeitnehmerkammer Bremen (2004) zufolge waren 67 % der Bremer Arbeitnehmer:innen sogar zu einer 30-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich bereit, wenn dadurch Arbeit für alle geschaffen würde.
Gegen diesen Wunsch nach Arbeitszeitverkürzung wird häufig eingewandt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Beschäftigten seine Arbeitszeit gerne verlängern würde.
Doch das ist kein Widerspruch. Dabei handelt es sich um Personen, insbesondere Frauen, die eine sehr geringe Arbeitszeit haben, nämlich unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte und Minijobber:innen. Gerade für diese Gruppen würden bei einer Arbeitszeitverkürzung bei den Vollzeitbeschäftigten Stunden frei, um die sie gerne aufstocken würden.
Eine Arbeitszeitverkürzung für Vollzeitbeschäftigte würde also hinsichtlich der Wunscharbeitszeit der Beschäftigten in beide Richtungen eine gute Lösung darstellen. Sowohl die, die länger, als auch die, die kürzer arbeiten wollen, könnten durch eine Umverteilung profitieren.